Schwimmteiche ohne Technik, wie funktioniert das?

Naturnahe Schwimmteiche werden wieder öfter nachgefragt – das steigende Umweltbewusstsein führt zur Rückbesinnung auf das Wesentliche. Und auf das Praktische: Vom Wasser ohne Chlor profitieren nicht nur die darin Badenden durch den hautschonenden Effekt, sondern es profitiert auch die gesamte Tierwelt im Garten, die hier direkten Zugang zu lebenswichtigem Wasser bekommt. Selbst der Kräutergarten kann damit gegossen werden. Immer mehr Gartenbauer möchten wissen, wie ein Teich ohne oder fast ohne Technik tatsächlich funktioniert.

BIOLOGISCHE ABLÄUFE VERSTEHEN
Ein naturnaher Schwimmteich ist mehr als ein Loch im Boden, das mit Folie ausgekleidet, mit Wasser gefüllt und mit Kies und Pflanzen bestückt wird. Viel mehr! Und wenn dieses Gewässer über lange Zeit funktionieren, also den Besitzern Freude bereiten soll, reicht es nicht aus, nur über Baumaterialien und deren Verarbeitung oder über einige Pflanzen, die im Wasser stehen können, Bescheid zu wissen. Man braucht auch ein hohes Maß an Kenntnissen zu biologischen und biochemischen Abläufen im Wasser.

Wer sich für einen Schwimmteich ohne oder fast ohne Technik entscheidet, entscheidet sich gleichzeitig auch dafür, spannende Naturbeobachtungen machen zu können. Für Erwachsene wirken diese meist entschleunigend, bei Kindern dagegen erwacht oft der Entdeckergeist. Manche Entdecker mutieren im warmen Sand zum Baumeister, andere planschen begeistert und versuchen, die Wasserläufer zu fangen, die über die Wasseroberfläche huschen. Glitzernde Libellen werden ebenso bestaunt wie die Spatzen, die sich im Flachwasser vergnügen. Am Naturteich ist Ablenkung garantiert. Und genau hier scheiden sich schon die Geister, bzw. unterscheiden sich die Interessenten für ein Badegewässer. Jemand, der sich vor Kleingetier wie Wasserläufern oder Pflanzenteilchen im Wasser ekelt, ist der/die Falsche für einen Schwimmteich Typ 1 oder 2. Diejenigen, die für genau diesen Teichtyp prädestiniert sind, bleiben in Bezug auf natürliche Trübungen, tierische Mit-Schwimmer und Besucher total entspannt. Aber obwohl es ein naturnaher (Schwimm)Teich ist, muss man sich bewusst darüber sein, dass dieser spezielle Pflege braucht. Dafür sind – wie auch schon im Vorfeld für die Planung und den Bau – verschiedene Kenntnisse, z. B. zum Zusammenhang wasserchemischer Parameter, zu den „Bedürfnissen“ des Gewässers, den darin lebenden Pflanzen und zum Verhalten der Mikrobiologie sehr wichtig.

Um über alles Notwendige und Wichtige rund um diese speziellen Schwimmteiche aufzuklären, veranstaltet die Deutsche Gesellschaft für naturnahe Badegewässer e.V. (DGfnB) am 4./5. Juli das 2-tägige Seminar „Schwimmteiche Typ 1 & 2 – Anspruchsvolles für Naturliebhaber“. Die Referenten werden mit Anekdoten aus dem Teichbauer-Leben dafür sorgen, dass die Informationen auch im theoretischen Teil nicht „zu trocken“ werden. Im Praxis-Teil besucht man verschiedene Schwimmteiche, an denen dargelegt wird, welche Herausforderungen bei Planung und Bau zu bewältigen waren und wie die notwendige Pflege aussieht

Bildquelle: Niklas Sobotta GmbH, Albrecht Förster Gartenbau