Aerifizieren oder Vertikutieren was ist angesagt?

Rasen ist Monokultur – und Monokulturen sind problematisch. Vor allem dann, wenn der Kunde Geld für einen schönen Rasen ausgegeben hat und mit dem Ergebnis nicht zufrieden ist. Vielleicht hat er ja im Internet was von „Aerifizieren“ gelesen und ist jetzt der Meinung, dass der Landschaftsgärtner seines Vertrauens das schon lange einmal hätte machen können. 

Wo liegt der Unterschied zwischen Vertikutieren und Aerifizieren, und wann ist was sinnvoll? Der Vertikutierer entfernt den Rasenfilz und ermöglicht das Durchdringen von Wasser und Luft zum Boden. Das Gras kann die frei gewordenen Bodenbereiche besiedeln; so kann beispielsweise eine punktuelle Nachsaat stattfinden. Zur Erinnerung: 1 mm Rasenfilz hält 1 Liter Wasser je m² zurück! Durch die geringere Versickerung neigen die Gräser dazu, flacher zu wurzeln und anfälliger zu werden.

Härtere Gangart
Erst wenn das Vertikutieren nicht mehr ausreicht oder der Rasen beispielsweise zur Verschlämmung neigt, muss über eine härtere Gangart nachgedacht werden. Einen gewaltigen Unterschied macht es hier, ob der Rasen in einem Privatgarten liegt oder den Belag eines Sportplatzes bildet. Hier geht es im Folgenden um den Haus- und Spielrasen.

Meist ist die Rasentragschicht nicht optimal aufgebaut; teilweise existiert die Fläche schon 20 Jahre und mehr. Sie ist uneben geworden, und an einigen Stellen sammelt sich nach Regengüssen das Wasser.

Der Moment für das Aerifizieren und Besanden ist gekommen: Reines Besanden kann Unebenheiten ausgleichen, wird aber nichts an der Bodenstruktur ändern. Erst das Aerifizieren mit Voll- oder Hohlspoons und das anschließende Befüllen der entstandenen Löcher mit Sand bringen hier sichtbare Verbesserung.

Auflockerung und Drainierung
Die bessere Variante ist auf jeden Fall das Aerifizieren mit Hohlspoons, da das Material aus den Löchern entnommen wird. Aber: Die Geräte hierfür sind entweder sehr teuer oder haben nur eine geringe Flächenleistung. Vollspoons verdrängen die Erde seitlich. Durch das anschließende Besanden wird trotzdem eine Auflockerung und Drainierung erreicht.

Die Hermann Meyer KG empfiehlt daher für problematische Stellen im Hausgarten den Hohldorn-Aerifizierer mit Auffangbehälter, mit dem sich einzelne Quadratmeter gut bearbeiten lassen. Für eine Flächenbehandlung bietet sich mit Vollspoons die Aerifizierwalze in den Breiten 30, 60 und 90 cm an.

Um an kleinen Schadstellen Nachsaaten einzubringen, eignet sich die Kleinwalze „Seed Splotter“. Die Grassamen werden leicht eingearbeitet, und die Tiefenbegrenzung schützt dabei die Grasnarbe. So ausgestattet, geht es auf ein neues Level der Rasenpflege.

 

Bildquelle: Hermann Meyer