Botanischer Garten Ulm und sein Leiser Helfer
Die elektrische Version GTX-E des Toro Workman ist für lärmsensible Arbeitsbereiche wie den Botanischen Garten der Universität Ulm interessant. Seit Oktober 2016 ist dort das Allround-Transportfahrzeug im Einsatz. Hier die Bilanz nach einem Jahr.
Der Botanische Garten gehört als zentrale wissenschaftliche Einrichtung zur Universität Ulm und verzeichnet ca. 50.000 Besucher pro Jahr. „Der ökologisch orientierte Garten ist vielfältig gestaltet - was ebenso vielfältige Arbeitsaufgaben nach sich zieht“, sagt der Technische Leiter Peter Zindl.
Einsatz rund ums Jahr
Bei der Pflege der 28 Hektar Grünflächen im Außenbereich, die ganzjährig bearbeitet werden müssen, gibt es nicht nur hohe Anforderungen an die Mitarbeiter, sondern auch an die Arbeitsmittel. Zindl führt 14 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, davon acht im Außenbereich. Sie arbeiten fünf Tage die Woche, täglich von 7 bis 15.30 Uhr, bei jedem Wetter. Die Hauptsaison erstreckt sich von Anfang April bis Ende November. Von Dezember bis März fallen Laubbeseitigung, Gehölz- und Extensivflächenpflege an.
Bislang sind zwei 2-Sitzer-Transportfahrzeuge mit Pritsche im Einsatz. Diese sind mit Dieselmotoren ausgestattet und daher weder umweltfreundlich noch leise. So kam es Peter Zindl und seinem Team im Herbst 2016 folglich entgegen, dass aufgrund eines von der Solarstiftung Ulm geförderten Projektes
nun ein Fahrzeug mit E-Motor beschafft werden sollte. „Der Toro Workman ist nicht nur umweltfreundlicher. Er ist in seiner Klasse auch sehr leistungsstark. Beide Kriterien sowie das Preis-/Leistungsverhältnis im Vergleich zu anderen Modellen im Markt führten dazu, dass es diese Maschine geworden ist“, so Peter Zindl zu seiner Kaufentscheidung.
Seit seiner Beschaffung ist der Toro Workman 148 Betriebsstunden zuverlässig gefahren. Zwischen ca. 20 und 300 Kilogramm Lasten wurden transportiert, meist Grünschnitt, Sand, Erde, Zuschlagstoffe und organischer Dünger. „Bei den Mitarbeitern ist der Workman sehr beliebt, und so kommt jeder mal zum Zug, aber es könnte am besten ein zweiter Toro Workman da sein. Bei uns ist er fünf Tage pro Woche im Einsatz. Er muss sich dabei bis zu drei Mal am Tag im Gelände mit seinen bis zu 13 Prozent Steigung beweisen. Zu speziellen Zwecken wie dem Substrataustausch in den Kulturflächen ist das Fahrzeug bis zu vier Stunden eingesetzt“, berichtet Peter Zindl.
Wegbereiter für Zukunftstechnologien
Der Test des Toro Workman war eingebunden in das Projekt „Leise und sauber: Brennstoffzellen für kommunale Anwendungen“. Damit soll untersucht werden, welchen Lastanforderungen Elektrofahrzeuge im kommunalen Bereich gerecht werden müssen und ob sie dafür ausreichende Leistung und Akkupower aufweisen, sprich: wie alltagstauglich ein Elektrofahrzeug mit einer mobilen Steckdose ist. Diese mobile Steckdose dient zum Betreiben von Elektrogeräten, wie z. B. einer Pumpe, einer Flex oder einer Beleuchtung. Für die Testzwecke in Ulm wurde der Toro Workman vom Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) mit verschiedenen Sensoren ausgestattet: mit einer an der Hochschule Ulm entwickelten, platzsparenden Datenerfassung inklusive Übertragungseinheit. Darin enthalten ist ein GPS-Tracker, der das Bewegungsprofil im Gelände aufzeichnet. Zudem wurden eine Wechselrichterbox und die erwähnte 230 Volt-Steckdose installiert. Für die Bestimmung der unterschiedlichen Nutzungssituationen werden alle mobilen Fahrdaten erfasst: bezogener und rekuperativer elektrischer Strom, Batteriespannung, GPS-Daten, stationäre Verbräuche an der Steckdose.
Die erste Projektphase von Oktober 2016 bis Oktober 2017 hat Peter Zindl und sein Team begeistert: «super Leistung!» Bei einem normalen Einsatztag reicht die Batteriekapazität des Toro Workman aus. Um mehr Leistung für einen längeren Zeitraum und für höhere Anforderungen abrufen zu können, ist eine zweite Projektphase geplant. Während dieser soll der Toro Workman mit einem Brennstoffzellen-Motor betrieben werden. Dafür werden derzeit Projektpartner gesucht, die diese Technologie real verwenden und die später gewonnenen Erkenntnisse für eine Serienfertigung nutzen.