Der Sommer ist vorbei – und nun?

Der Rasen des Kunden wurde vertikutiert, er wurde gedüngt und ging sattgrün in den Frühling. Lag das Gras im Mai noch leuchtend grün zu Füßen des stolzen Gartenbesitzers, ist es nun braun.

Zeitsprung. Anfang August: Es wurde „regelmäßig“ gewässert. Trotzdem breitet sich vor der Terrasse eine trostlose Steppenlandschaft aus. Dass drei Liter je Quadratmeter Rasen und Woche für ihn einfach nicht genug sind, ist kaum einem Kunden beizubringen. Die erforderlichen ca. 15 Liter je Quadratmeter be-
nötigen je nach Regner schon deutlich mehr als eine Stunde Bewässerungszeit an gleicher Stelle. Jetzt stellt sich die Frage: Und wann ist dazu der geeignete Zeitpunkt? Muss der Rasen untergefräst und neu angelegt werden? Zur Beruhigung: Dem geplagten Rasen ist mit wesentlich einfacheren Mitteln zu helfen – denn unter der braunen Narbe steckt noch Leben!

Das zeigt sich spätestens dann, wenn wieder dauerhaft feuchteres Wetter eintritt. Tammo Beuster von der Hermann Meyer KG empfiehlt, den Rasen im September als erstes noch einmal zu vertikutieren. Ein Teil des toten Materials wird dabei entfernt und Nachsaat und Dünger können den Boden erreichen. Für fast alle Rasenstandorte – mit Ausnahme von tiefem Schatten – eignet sich beispielsweise der „Zierrasen HMR“ zur Nachsaat. 20 % Weidelgras lassen schnelle Keimerfolge sehen, während die langsamer auflaufenden Wiesenrispen durch ihre Ausläufer die Grasnarbe stabilisieren und verfestigen. Rotschwingel sorgt dann für eine gute Schnittverträglichkeit. Die Nachsaat im Herbst hat viele Vorteile:
Der Unkrautdruck ist geringer, eine feuchte Jahreszeit steht bevor, und um bis zu +2°C wachsen die Wurzeln der Gräser. Der frisch angesäte Rasen hat also beste Chancen, sich bis zum Frühjahr hin wieder stabil zu
etablieren.

Von Anfang an Düngen
Als Starthilfe für das neue Grün empfiehlt Meyer das Düngen gleichzeitig mit der Aussaat. Hierzu eignet sich z. B. DCM RASEN PUR, ein organisch-mineralischer Dünger mit hohem Kaliumanteil, für eine hohe Widerstandskraft gegen Frost- und Trockenschäden. Der N-Anteil ist mit 8 % relativ niedrig, so dass keine Verbrennungen an den Keimlingen auftreten. RASEN PUR enthält Bacillum sp., das Moos und totes Material schneller abbaut. Was der Vertikutierer nicht erwischt hat, wird vom Bacillus sp. in Humus umgewandelt.

Zwei weitere Probleme können sich jetzt noch dem frischen Aufwuchs entgegenstellen:
Der ausgetrocknete Boden nimmt kaum Wasser auf. Man kennt diesen Effekt von ausgetrockneten Torfballen. Mit ca. 400 ml Kick-Konzentrat in 100 l Wasser und auf 1.000 m² ausgebracht, löst Meyer auch dieses Problem. Die Anwendung soll ein- bis zweimal im Abstand von 14 Tagen erfolgen.
Ein ungeeigneter pH-Wert: Für Gräser ist der pH-Bereich von 5,5–6,5 optimal. Ein kurzer Test mit dem pH-Meter Soil-Tester von Meyer (an mehreren Stellen genommen) gibt hier Aufschluss über die Bodenverhältnisse vor Ort. Ist der pH-Wert unter 5,5, sollte auf jeden Fall im Herbst noch gekalkt werden.
Wenn der Rasen so vorbereitet in den Herbst und Winter geht, hat er die besten Bedingungen für einen perfekten Neustart im Frühjahr 2019.

 

Bildquelle: Hermann Meyer