Ein genialer Gießrand: Wasser, Wasser, Wasser

Bei der Entnahme der Pflanze in der Baumschule und der Ballierung verliert der Baum einen erheblichen Teil seiner Wurzeln, die mit der Krone zuvor im Versorgungs-Gleichgewicht standen. Die nun fehlenden Wurzeln muss der Baum so schnell wie möglich neu bilden. Mit das Wichtigste, was der Baum in der Phase der Wurzelneubildung benötigt, ist ausreichend Wasser.

Von alters her zieht man um den frisch gepflanzten Baum einen Gießrand aus Erde, damit das Wasser beim Gießen an der Wurzel bleibt. Allerdings ist dieser natürliche Gießrand je nach Bodenbeschaffenheit nicht sehr stabil. Er kann zuschwämmen, so daß der Baum hinterher zu tief im Boden steckt und Probleme mit der Wurzelatmung bekommt. Oder es laufen Passanten oder Tiere darüber, die den Gießrand beschädigen oder ihn in seiner Funktion beeinträchtigen. Bereits heftiger Regen kann einen Gießrand zerstören. In den meisten Fällen aber, kann ein Gießrand nicht so viel Wasser aufnehmen wie der frisch gesetzte Baum benötigt.

Lebten wir in Mitteleuropa und besonders in Deutschland bezüglich Niederschlägen bislang einigermaßen komfortabel, kommen jetzt in unseren Breiten immer häufiger lang anhaltende Trockenperioden und heiße Sommer vor. Der Klimawandel macht sich bemerkbar. Soll der Baum nicht verdursten, muss er zuverlässig ausreichend bewässert werden, um eine effektive Baumpflanzung zu gewährleisten. Nicht von ungefähr hat ein Produkt für die Bewässerung auf der GaLaBau Nürnberg die Innovationsmedaille 2016 erhalten. Der hier vorgestellte Gießrand arbo greenwell hat sich in nahezu 1.000.000 Pflanzungen weltweit bewährt, besonders in den trockenen Zonen Australiens, Amerikas und Südafrika. Jetzt ist er erstmals exklusiv bei arboa auch in Deutschland, Österreich und der Schweiz erhältlich.

 

 

 

 

 

 

 

Der neue Gießrand arbo greenwell ist simpel in der Anwendung, benötigt kaum Lager und Transportvolumen und die Versorgung des Wurzelballens mit ausreichend Wasser wird optimal gewährleistet. Die neue Lösung ist einerseits nicht so starr, dass sie einem fallenden Kind oder Radfahrer gefährlich werden könnte. Noch ist sie so weich, dass sie angenagelt werden müsste. Sie besitzt eine gebogene und damit autarke Form mit breitem oberen Rand. Sie hat unten eine leichte Verzahnung, dass man sie leicht in das Bodensubstrat hinein reiben kann. Geschlossen wird es, nachdem der Stamm des Baumes sich innen befindet, mit einem Zipprofil, etwa vergleichbar mit dem Nut und Feder System.

Diese Gießrandlösung erfordert außerdem keine weiteren Verankerungsmittel oder Pfähle, an denen sie befestigt werden muss. Auch verunstaltet sie nicht den optischen Eindruck der Pflanzung.

Die FLL Richtlinie „Empfehlungen für Baumpflanzungen“ (2015) geben als Richtwert für die Bewässerung eines Alleebaums von 25 cm Stammumfang 75 bis 100 Liter pro Bewässerungsgang, oder einen Richtwert von 20 Liter/m2 Kronenprojektionsfläche an. Die dabei angegebene Zeit von fünf Jahren erscheint dabei eindeutig zu hoch, sagt arboa. Richtig bewässert, dürften ein bis zwei Jahre wohl reichen. Dabei ist nicht vorgegeben, wie eine so große Wassermenge ohne Hilfe auf dem Ballen verbleiben soll, um langsam einzusickern. Rechnet man diese Wassermenge auf einem Ballen von 80 cm aus, so ergäbe sich eine notwendige Bordhöhe eines natürlichen Randes von mehr als 20 cm, besser 25 cm. Ringsum gezogen, nähme er bei einem Schüttkegel von 45 Grad, ein eigenes Volumen von 200 Litern ein. Im Gießloch eingeebnet, würde dieses Volumen die Baumwurzel im schlechten Fall um 10 cm zu tief gepflanzt hinterlassen. Zudem nimmt er auch große Teile des Gießwassers auf, um es hinterher weder zu verdunsten. Dem Baum kommt dieser Anteil nicht mehr zu Gute.

Jährlich werden, so die FLL-Richtlinien weiter, von April bis September Bewässerungsgänge im zweiwöchigen Turnus erforderlich, also zwölf insgesamt. Mit einer gezielten, präzisen Bewässerung ohne Wasserverlust abseits des Ballens und in die Erde des Gießrandes hinein, dürften auch weniger Gießgänge mit geringeren Wassermengen und einer geringeren Bewässerungsdauer ausreichend sein. Das spart Gießgänge, Wasser und Arbeitszeit. Entwickler und Hersteller des neuen Gießrandes arbo greenwell haben im trockenen Australien über Jahre hinweg keine größeren Gießränder als solche mit den Volumina 25 und 55 Liter benötigt. Das könnte allerdings auch daher rühren, so eine Einschränkung, dass in diesen Ländern nicht so große Pflanz- und damit Ballengrößen wie in Europa verwendet werden. Mit ihrem Durchmesser von 49 und 67 cm passen sie genau auf alle herkömmlichen Ballen der Pflanzgrößen bis 20/25, den weitaus am meisten verwendeten Pflanzgrößen.

Bei zu großen Gießrändern würde das Wasser schnell im Substrat versickern, da dieses in der Regel eine gezielt höhere Wasserdurchlässigkeit aufweist als der Ballen. Der bliebe dann weitgehend unversorgt und die Pflanze würde trotz Bewässerung vertrocknen können.

Bei richtigem Pflanzsubstrat und ausreichender, gezielter Bewässererung ist der Jungbaum
in der Lage, schon nach einer Wachstumsperiode sein Wurzelvolumen zu vervielfachen. Damit wird die zusätzliche Wasserzugabe zunehmend ebenso überflüssig, wie die Pflanzsicherung. Bei einer zu lange anhaltender Bewässerung besteht nach arboa sogar die Gefahr der Abhängigkeit des Baumes. Ein Beispiel aus Leonberg: Ein in einem hochwertigen FLL Substrat im zeitigen Frühjahr gepflanzter und mit der Pfahlwurzel aus Eisen gesicherter Acer der Pflanzgröße 18/20 hatte schon nach 3 Monaten sein Wurzelvolumen vervierfacht. Auch die Pflanzsicherung ist dann überflüssig, da der Baum sich so schnell ausreichend verankert und sturmfest wird. Ein beizeiten derart großes Wurzelvolumen ist dann auch in der Lage, ein größeres Wasservolumen aus natürlichen Niederschlagen aufzunehmen, sodass das Gehölz autark und vital weiterwächst.