Gebäudebegrünung wertet Stadtquartiere auf

Grüne Städte braucht das Land: Wer Pflanzen eine Heimat gibt, schützt das Klima. In dicht bebauten Städten erfordert dies etwas Kreativität. Warum nicht das Dach oder den Balkon begrünen, wenn die Straße zugepflastert ist? Mit der richtigen Absicherung bekommen Bäume auch in der Senkrechten einen guten Stand. 

In Zeiten, in denen jede Baulücke mit Gold aufgewogen wird, muss man für alles Grün in der Stadt dankbar sein. Dach- und Hausbegrünungen sind nämlich nicht nur optisch ansprechend, sondern auch ökologisch wertvoll. Sie bieten Insekten eine Heimat, filtern Feinstaub aus der Luft und dämmen die Gebäude – völlig biologisch.

Lebensdauer des Dachs verdoppeln
Die Fakten sprechen für sich: Bei einer extensiven Dachbegrünung reduziert sich der Wärmeeintrag um 30 bis 60 Prozent – und das bereits ab 10 Zentimeter Substrataufbau. Während Kiesdächer Temperaturextreme zwischen +80°C und -20°C verkraften müssen, bewegen sich die maximalen Temperaturen bei bepflanzten Dächern zwischen 25°C und knapp unter 0°C, wie eine Untersuchung des Vereins Greencity ergab. Da die Baustoffe damit deutlich weniger Spannung aushalten müssen, kann sich nach Berechnungen des Fraunhofer-Instituts für Bauphysik in Stuttgart die Lebensdauer des Daches mehr als verdoppeln.

Grüne Riesen aus zwei Hochhäusern
Für einen üppigen Bewuchs gibt es bei dem Grünpflegespezialisten Gefa Fabritz praktische Hilfsmittel, die die Pflege erleichtern und Verkehrssicherheit herstellen. Das „Baumschloss“ Gefa Treelock Objekt gibt Bäumen festen Stand auf Dächern, Tiefgaragen und anderen überbauten Flächen. Das System verzichtet auf Erdanker und umgeht damit Beschädigungen am Untergrund. Zur Verankerung genügt eine einfache Baustahlmatte, was Architekten und Landschaftspflegern genügend Flexibilität für beeindruckende Ergebnisse lässt. Prominente Beispiele sind das Hundertwasserhaus in Essen und der „Bosco Verticale“ in Mailand, wo 730 Bäume und 5.000 Sträucher aus zwei Hochhäusern grüne Riesen machen.

Derart natürlich verschattete Häuser und Wohnungen wirken positiv auf ihr Umfeld. Das dichte Blattwerk schluckt Lärm ebenso wie die Hitze glühender Sommertage. In Essen wirkt das Hundertwasserhaus sogar therapiebegleitend: In grüner Umgebung und frischer Luft tanken Kinder, die über längere Zeit im Universitätsklinikum behandelt werden, Kraft bei ihren dort untergebrachten Familien.

Beschleunigung der Wurzelentwicklung
Damit die Pflege der vertikalen Gärten nicht überhandnimmt, ist bereits bei der Anlage auf einige Details zu achten. Besonders bei schlecht zugänglichen Dächern sind regelmäßige Düngegaben kaum zu bewerkstelligen. Wer bereits in der Grundschicht Spezialprodukte wie Novihum einarbeitet, platziert langfristig wirkende Bodenverbesserer. Unter Einhaltung der technischen Anforderungen können so die Wurzelentwicklung beschleunigt sowie die Widerstandsfähigkeit und Wassernutzungseffizienz des Bewuchses erhöht werden.

Die Betriebskosten eines begrünten Hauses relativieren sich durch Einsparungen bei Heizung, Kühlung und Sonnenschutz; die anfängliche Investition ist schnell amortisiert. Unbezahlbar ist die positive soziale Wirkung eines erhöhten Grünanteils in den Städten. Grüne Fassaden und Dächer sowie schön gestaltete Dachgärten werten optisch jedes Viertel auf und verbessern das Mikroklima.

 

Bildquelle: Grugapark Essen