Mehr Mut zum Neuen - Noack Rosen
Rosenmonat Juni – aus seiner Züchtungsarbeit stammen Rosenklassiker wie die ‚Heidetraum‘. Rosen für flächige Pflanzungen und für den Hausgarten sind sein Metier. Rosenzüchter Reinhard Noack hat eine zukunftsweisende Meinung zur Verwendung der Rose im Garten- und Landschaftsbau.
Von der Kreisel-Begrünung bis zur Kurparkverschönerung: Während der letzten Jahre haben sich Rosen im öffentlichen Grün mehr und mehr rar gemacht. Mischpflanzungen mit extensiv gepflegten Stauden machen sich seitdem breit – die Königin der Gartenblumen aber, die Rose, scheinen sie verdrängen zu wollen. Von Bienenweide bis neue Bewunderung ist in jüngster Zeit jedoch die Rose erneut in den Blick der Planer und Pflanzer gerückt. Dank vieler blattgesunder und kaum pflegeaufwändiger Neuzüchtungen all der neuen Kleinstrauchrosen (ehemals Bodendeckerrosen), Beetrosen und Strauchrosen der aktuellen Generation.
„Der Züchtungsfortschritt der Vergangenheit sichert heute den Fortbestand der Rose im Markt. Nur ist es in Sachen Zukunftsentwicklung mühselig, die alten Zöpfe im Sortiment endlich abzuschneiden,“ beobachtet Reinhard Noack mit Blick auf die derzeitige Sortenauswahl. Wer jetzt noch Mehltaumagneten und Sternrußtau-Fänger pflanzt, an dem ist nicht nur der moderne Rosensortenmarkt hoffnungslos vorbeimarschiert. Er handelt auch fahrlässig und unverantwortlich.
Sortimente? Bereinigen!
Aber schon beobachtet Noack, dass die neue Generation der Planer und Landschaftsgärtner in diesem Sinne „weniger Altlasten“ mit sich herum trägt. Sogar er selbst stellt sein eigenes Sortiment der blattgesunden modernen Rosensorten immer wieder selbstkritisch in Frage: „Zur richtigen Zeit die richtigen Konsequenzen ziehen“, nennt er das und hält sich an seinen eigenen Wahlspruch: „Kostenverursacher raus“. Er hat sein Sortiment sinnvoll strukturgebend aufgeräumt und kann nach über 30 Jahren weltweit erfolgreicher Züchtungsarbeit in Sachen Rosensorten jetzt aus dem Vollen schöpfen.
Höherer Rohertrag durch wertvollere Sorten
Noacks Ziel ist es, dem Markt einen Wendepunkt zu geben mit innovativen Rosenaspekten, die eine Verbesserung der Rose im Markt bedeuten, die aber zugleich auch dem Garten- und Landschaftgärtner einen wirtschaftlichen Vorteil bringen: Höherwertige Rosensorten bedeuten einen höheren Rohertrag. Und weil „keiner mehr spritzen“ will, führt im öffentlichen Grün und im Hausgarten an der blattgesunden, hitzeverträglichen und blühfreudigen Rosensorte kein Weg mehr vorbei.
Konzentration auf gesundes Kernsortiment
Für Reinhard Noack geht es dabei um die „Abkehr von der Sorteninflation“. Sie führe in die Orientierungslosigkeit des Rosenmarktes und sei der größte Hemmschuh der Entwicklung, auch derjenigen im Garten- und Landschaftsbau. Herausragende Sortenbesonderheiten bilden das neue Grundsortiment und geben ihm klarere Strukturen. Reinhard Noack: „Jetzt gepflanzte Rosen halten im Beet viele Jahre lang. Sie müssen daher schon heute die Zukunftsprobleme von morgen lösen helfen: Bodenmüdigkeit, Wetterempfindlichkeit, Facharbeitermangel, neue Rosenkrankheiten – alles, was für die Rosenverwendung in Zukunft wichtig sein wird, ist schon heute für den Erfolg einer modernen Rosenzüchtung mit entscheidend.“
Reinhard Noacks Fazit: „Es darf uns Rosenzüchtern und dem Garten- und Landschaftsbau nicht um schnelle, sondern es muss uns um langfristige Erfolge der Rosenverwendung gehen.“ Die zunehmenden Anforderungen der Gesellschaft an eine nachhaltige Lebensweise seien gerade darin begriffen, auch die Konsumentenwünsche an zukunftsorientierte Rosensorten zu erfassen: Sie müssen vollkommen gesund wachsen und monatelang blühen und blühen und blühen ...