Streusalz stößt Stadtgehölzen sauer auf

Die Tage, an denen in den Städten Streusalz eingesetzt wird, sind im Schnitt schon um einiges weniger geworden als noch vor 20 Jahren – diesen Februar mal ausgenommen. Aber: Noch immer haben wir Schnee- und Eisereignisse, und noch immer benötigen wir Streusalz, um unsere Straßen, Radwege und Bürgersteige sicher und passierbar zu halten. Was Rad- und Autofahrer zu schätzen wissen, stößt unseren Stadtgehölzen hingegen sauer beziehungsweise salzig auf.

Streusalz verschwindet doch komplett mit dem Tauwasser in der Kanalisation – oder? Nein! Eine große Menge Salzlösung wird durch die Sprühgischt der vorbeirauschenden Fahrzeuge an den Straßenrand gesprüht, wo eben die Bäume stehen. Und wo schon salzbelasteter Pflugschnee liegt. Mit dem Tauwetter gelangt also eine große Menge an Salzen – vor allem Natrium – in den Wurzelraum unserer Bäume und Hecken.

Chloride waschen schnell aus
Natrium- und Chlorid-Ionen werden von den Wurzeln aufgenommen und greifen direkt in den Pflanzenstoffwechsel ein. Chloride waschen schnell aus, Natrium-Ionen binden sich in den oberen Bodenschichten. Die physikalische Zusammensetzung des Bodens verändert sich. Der Boden verarmt, verdichtet sich und es kommt zu Verschlämmungen. Der pH-Wert steigt an, so dass dem Baum wichtige Nährstoffe nicht mehr zugänglich sind. Die Wasseraufnahme der Pflanzen wird erschwert bis hin zum umgekehrten Wasserstrom.

Mit dem Laubabwurf werden die Bäume einen Teil der Salze wieder los. Aber: Bleibt das Laub liegen, addiert sich das enthaltene Salz mit dem Streusalz des kommenden Winters. Was also tun? Am Winterende viel Wasser geben, um das Salz auszuwaschen? Wie das, wenn der malträtierte Boden kaum noch Wasser annimmt?

Wasser zieht sofort ein
Die Hermann Meyer KG empfiehlt hier den Wetting Agent „SaltSmart“ aus der H2Pro-Serie: Das Benetzungsmittel bricht die Bodenspannung und lässt das Wasser sofort einziehen. Der enthaltene Ionen-Austauscher löst die Natrium-Ionen aus dem Boden und verlagert sie an den Wurzeln vorbei in tiefere Bodenschichten.

Als Zugabe schlägt Meyer Vitalnova „SeaMax“ vor. Das Meeresalgenprodukt fördert nicht nur das mikrobielle Bodenleben, das unter dem Salz gelitten hat. Es regt weiterhin die pflanzliche Hormonproduktion an. Damit erhöht sich die Stresstoleranz des Baumes gegenüber Hitze, Trockenheit und eben Salzbelastung.

Zwischen Bodenfrost undBlattaustrieb
Wie nun ausbringen? Mit der Gießbrause? Mit Bewässerungssäcken? Beides geht. Grade bei älteren Bäumen befindet sich das feine Wurzelwerk aber im Traufbereich der Krone. Meyer empfiehlt daher bei größeren Bäumen den Einsatz des TREEIB City, eines „Bewässerungskissens“ von 430 Liter Inhalt. Alternativ können vorhandene t-bag-Bewässerungssäcke eingesetzt werden, die dann bevorzugt an Baumpfählen im Kronenbereich positioniert werden. Je Füllung von 400 Liter Wasser werden je 4 Liter H2Pro SaltSmart und Vitalnova SaeMax beigemischt. Die Anwendung sollte zwischen den Bodenfrösten und dem Blattaustrieb stattfinden.

Bildquelle: Hermann Meyer