Vom Industriegelände zur Wohnidylle

Insgesamt 6 Jahre verbrachte Optigrün damit, Planungen und Beratungen für die extensiven und intensiven Retentionsdächer für die Eberhardshöfe in Nürnberg durchzuführen. Von 2018 bis 2021 wurden dann verschiedene ausführende Firmen und Baustoffhändler mit Produkten für das Bauvorhaben beliefert. Für die Dächer wurden unter anderem knapp 13.500 m² Wasser-Retentionsboxen sowie 20 Ablaufdrosseln verbaut. Für die Außenanlagen kamen diverse weitere Optigrün-Produkte sowie 76 Rigolen des Optigrün-Kooperationspartners Fränkische Rohrwerke zum Einsatz.

Abflussloses Stadtquartier
Die Retentionsdächer und die Rigolen sind in Kombination die Stütze des innovativen und ökologischen Entwässerungskonzepts mit dem Ziel, so wenig Niederschlag wie möglich in die Kanalisation abfließen zu lassen. Dichte Bebauung und die zunehmende Versiegelung von Flächen führen in Ballungszentren aufgrund von immer häufiger werdenden Starkregenereignissen nämlich nicht nur zu überfluteten Kellern und Straßen, sondern verursachen auch unter Wasser stehende Innenstädte und hohe Schäden. Erst das oben genannte System aus Wasser- Retentionsboxen und Rigolen ermöglicht ein abflussloses Stadtquartier, in dem sämtliches Regenwasser auf dem Grundstück zurückgehalten und anschließend anteilig gespeichert und gedrosselt abgeleitet wird.

Gespeichert wird das Niederschlagswasser in den Optigrün- Retentionsdächern. Diese stützen sich auf die Wasser-Retentionsboxen als zentrales Element, das für die Funktionalität des gesamten Systems unerlässlich ist. Von den Wasser-Retentionsboxen aus steht das gespeicherte Regenwasser der Vegetation zur Verdunstung zur Verfügung und ermöglicht eine kontinuierliche Unterflurbewässerung.

Optimale Wasserversorgung
Durch eingesteckte Kapillarbrücken bzw. -säulen wird das permanent angestaute Regenwasser aus der Retentionsbox in die Substratschicht zurückgeführt und sorgt für eine optimale Wasserversorgung der Pflanzen. Das führt zu einer hohen Verdunstungsleistung von 76 % und besonders grünen und schönen Vegetationen der Gärten und Grünflächen. So gelangt ein Großteil des anfallenden Regenwassers zurück in den natürlichen Wasserkreislauf. Zusätzlich erfolgt durch die Verdunstung ein natürlicher Kühleffekt, der in den Sommermonaten das Mikroklima im städtischen Umfeld verbessert und die Auswirkungen von urbanen Hitzeinseln fühl- und messbar abschwächt.

Die restlichen 24 % des Regenwassers werden langsam abgeleitet und den unter der Erdoberfläche verbauten Rigolen im Innenhof zugeführt, wo es unterirdisch versickert. Dieses Grünraumkonzept reduziert die Bewässerungs- und Abwasserkosten, filtert Feinstaub und dient zugleich als natürlicher Hitzeschild im Sommer, was das innerstädtische Klima fördert und zur zukunftsfähigen Stadtentwicklung beiträgt.

Bildquelle: GS Schenk