Wolff & Müller Renaturierung der Rems

Auf einer Länge von mehr als einem Kilometer, zwischen Winterbach und Remshalden, gestaltet das Stuttgarter Bauunternehmen Flussbett und Ufer der Rems naturnah um.

Die Rems soll bald wieder fließen können, wie sie möchte. Die baulichen Grundlagen dafür schafft Wolff & Müller. Das Stuttgarter Bauunternehmen ist vom Regierungspräsidium Stuttgart damit beauftragt worden, den 1,1 Kilometer langen Flussabschnitt zwischen den Gemeinden Winterbach und Remshalden naturnah umzugestalten. Dafür löst das Unternehmen das bestehende Profil der Rems samt der steilen und strukturarmen Böschungen auf, baut die vorhandene Gewässerbefestigung zurück und gestaltet das Flussgelände neu. Mit den Maßnahmen soll der stark begradigte Fluss sein natürliches Aussehen wiederbekommen und ökologisch aufgewertet werden. Ende Februar haben die Renaturierungsarbeiten begonnen, bis Oktober dieses Jahres soll das 3,5 Millionen Euro teure Projekt abgeschlossen sein. Es ist Teil der Maßnahmen für die Remstalgartenschau 2019.

Den Fluss in einen naturnahen Zustand zurückversetzen
Bisher verlief die Rems in geregelten, künstlich geschaffenen Bahnen. Deiche begrenzten den Fluss über weite Strecken hinweg in seiner Breite. In den kommenden Monaten wird das Bauunternehmen die Deiche in sechs Abschnitten abtragen, Wurzelstöcke roden sowie umfangreiche Erd- und Nassbaggerbauarbeiten vornehmen. Ein Radweg wird in Teilen verlegt und verbreitert. Im nächsten Schritt wird Wolff & Müller abwechselnd steile und flache Ufer anlegen, mehrere Seitenarme und Inseln gestalten und sowohl Ruhezonen als auch turbulente Flussabschnitte schaffen. Das Flussbett wird in Teilbereichen bis auf 100 Meter verbreitert. „Wir übernehmen lediglich die Geländemodellierung. Den Weg durch die neugeschaffene Landschaft darf sich die Rems künftig selbst suchen“, sagt Dieter Götzinger, stellvertretender Leiter der Wolff & Müller-Zweigniederlassung in Waldenburg, die den Auftrag ausführt. Auch auf Pflanzungen wird weitestgehend verzichtet. „Wir wissen aus der Vergangenheit, dass sich Pflanzen und Tiere schnell von selbst ansiedeln.“

Der Natur ein Stück zurückgeben
Das Ziel solcher Maßnahmen ist es, neben der ökologischen Aufwertung mehr Platz für Hochwasser-Überflutungsflächen zu schaffen und die umliegenden Ortschaften zu schützen. „Von der Renaturierung profitieren also alle“, sagt Claus-Peter Hutter, Präsident der Stiftung NatureLife-International. „Die Tiere und Pflanzen bekommen ein Stück Natur zurück, und die Menschen gewinnen ein neues Naherholungsgebiet und sind gleichzeitig besser gegen Hochwasser gewappnet.“