Zierpflanzen kontra Algenwuchs

Kaum werden die Temperaturen angenehmer und die Sonne kommt heraus, erwacht im Teich das Leben. Für GaLaBauer beginnt damit der Wettlauf gegen die Algen. Ein Großteil der Teiche könnte durchaus auch ohne Einsatz eines Algizids in die Saison starten! Tipps dazu von Doris Habeck.

Da Algen sehr gute „Futterverwerter“ sind, müsste man – am besten gleich nach dem Auftauen des Teichs – gegen den Hauptnährstoff von Algen, das Phosphat, vorgehen. Verschiedene Produkte binden Phosphat oder wandeln es um, so dass Algen es nicht mehr verwerten können.
Auch durch das Entfernen von Pflanzenresten u. ä. verschwindet eine kleine Phosphatmenge aus dem Teich, weshalb Filter jetzt wieder in Betrieb genommen werden sollten. Den biologischen Abbau von Phosphat, Schmutz- und Trübstoffen kann man durch eine Auffrischung der Mikrobiologie in Teich und Filter unterstützen.
Neben diesen Maßnahmen helfen auch im und am Teich vorhandene Zierpflanzen dabei, Phosphat abzubauen. Sie sind damit förderungswürdige Nährstoffkonkurrenten zu Algen. Phosphat allein lässt die Pflanzen aber nicht ausreichend
gedeihen. Jeder Gärtner kennt Justus von Liebigs „Gesetz des
Minimums“, das besagt: Fehlt ein Nähr-Element oder ist es in zu geringer Menge vorhanden, kann sich eine Pflanze nicht oder nur eingeschränkt entwickeln. Ein Überschuss eines anderen Nährelements kann den Mangel nicht ausgleichen!
Das heißt für die Praxis: Nur wenn die Teichpflanzen auch mit allen benötigten Spurenelementen, Mikro- und Makro-Nährstoffen versorgt sind, entziehen Sie dem Wasser auch entsprechende Phosphatmengen.

AUSGEWOGENE PFLANZENERNÄHRUNG

Ein Wasserpflanzendünger allein auf N-P-K-Basis (Stickstoff, Phosphor, Kalium) ist NICHT ausreichend! Einerseits fehlen darin wichtige Elemente, andererseits begünstigt die enthaltene Menge an Phosphor den Algenwuchs im Teich. Zwar brauchen auch Zierpflanzen Phosphor (Bestandteil von Zellmembranen), aber P in Spurenelement-Menge ist in den meisten Teichen ohnehin vorhanden, selbst nach einer Phosphatreduzierung.
Da einige der Mikronährstoffe, die von Pflanzen benötigt werden, relativ teuer sind, sind in Düngern nicht immer alle enthalten. Für eine gute Entwicklung der Zierpflanzen im Teich werden, neben Stickstoff, Phosphor, Kalium und Magnesium, z. B. auch benötigt:

  • Titan = Ti (zur Stimulierung der Produktion von Zuckermolekülen und zur Wachstumsförderung),
  • Molybdän = Mo (wichtig für die Enzyme, die die Nitratreduktion durchführen),
  • Zink = Zi (Bestandteil von 60 Enzymen),
  • Bor = B (Förderung des Wurzelwachstums, der Blütenbildung und Funktion der Zellmembranen),
  • Kupfer = Cu (wichtiger Bestandteil von Enzymen). Beim Element Kupfer ist der Reinheitsgrad sehr wichtig (am besten „Biograde“).

Zusätzlich zur fachgerechten Düngung sollten die Wasserwerte – speziell Karbonathärte (KH), Gesamthärte (GH) und der pH-Wert – gemessen und ggf. stabilisiert werden. Da diese 3 Werte in engem Zusammenhang stehen, reicht es nicht aus, nur allein den pH-Wert zu messen! In einem gut gepufferten Teich liegen der KH- und GH-Wert immer höher als
5 °dH, der pH-Wert morgens mind. bei 7,5 und abends max. bei 8,5 (diese Werte gelten nicht für Moorteiche!). Diese Werte sollten regelmäßig geprüft werden, denn auch ungünstige Wasserwerte können im Teich zu Algenmassenentwicklungen führen.
Fazit: Durch eine vorausschauende Behandlung zum Saisonbeginn kann übermäßiger Algenwuchs durchaus vermieden werden.

Eine gewisse Menge Algen gehört zum belebten Teich dazu, denn Algen sind ein wichtiger Bestandteil der Nahrungskette von Kleinstorganismen und Fischen in einem Gewässer. Durch vorausschauendes, konzeptives Handeln des Gartenbauers kann übermäßiger Algenwuchs zur Zufriedenheit seiner Kunden vermieden werden!